Getrieben von der Angst?

Die Politik unserer Zeit wird von Angst bestimmt, heißt es. Diese Angst treibe die Bevölkerung in die Arme von Populisten. Dies zeige sich an der Wahl von Donald Trump, am Brexit und am Erstarken von  rechten Parteien und Bewegungen. Die Angst ist ein stetiger Begleiter des Menschen, doch die Wahrnehmung von und das Reden über Ängste verändern sich. Dieser Beitrag wirft ein paar Schlaglichter auf die Bedeutung der Angst im Politischen, ihre Bedeutung für Identitäten und auf mögliche Strategien im Umgang mit der Angst.

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Dankbarkeit

Wie kommt es, dass ich da bin? Am Anfang eines Menschenlebens steht Fürsorge und Zuwendung oder der Tod. Wir sind Bindungswesen und unsere Bindungen beruhen nicht primär auf Vernunft, sondern auf Gefühlen. Meine Eltern haben mich in die Welt gebracht. Für mich wurde gesorgt, einfach so, weil ich da war. Nur durch ihre Zuneigung und Fürsorge, war es möglich, dass ich wachsen und mich entwickeln konnte. Mit meinen Freunden und Liebsten habe ich Freude und Leid durchlebt und geteilt. Nur mit und durch andere kann ich da sein. Erstaunlich, dass wir uns vor diesem Hintergrund ständig wechselseitig unter Leistungsdruck setzen. Um was zu erreichen? Um wohin genau zu gelangen?

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Sechstes großes Artensterben der Erdgeschichte

Wir erleben zurzeit das sechste große Aussterben von Arten der Erdgeschichte. Das fünfte und damit bisher letzte große Artensterben fand vor 65 Millionen Jahren statt und bedeutete unter anderem das Ende der Dinosaurier. Ein Team von Wissenschaftlern um Gerardo Ceballos hat die Rate des Artensterbens berechnet. Dabei gingen sie gegenüber vergleichbaren Studien von extrem konservativen Schätzungen aus. Dennoch kamen sie zu dem Ergebnis, dass das Artensterben im vergangenen Jahrhundert 100 Mal höher lag als die sonst übliche Rate von 2 ausgestorbenen Säugetierarten pro 10.000 Arten in 100 Jahren.

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Achtsam arbeiten – Meditation II

Es war der zweite Tag eines Retreats in Achtsamkeitsmeditation. Das Seminar fand auf einem schönen Gelände statt. Auf einem Hügel stand ein altes Haus, zu dem alte Steintreppen aus Granitplatten hinaufführten. Als nächste Übungseinheit stand achtsames Arbeiten auf dem Programm. Am Vortag hatte ich andächtig ein kleines Stück Rasen geharkt. Jetzt freute ich mich darauf die Steintreppen zu fegen.

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Wertdenken vernichtet Leben

Im vorangehenden Beitrag ging es um die institutionelle Massenvernichtung von Leben. Die sozialen Spielregeln unserer Welt bringen jedes Jahr 18 Millionen Menschen den Tod durch Mangelernährung. Warum ist das so? Wagen wir einen Blick darauf, was wir bisher über das Menschsein zu wissen glaubten. Moralische Überheblichkeit, so meine zentrale These, führt uns an den Abgrund der Existenz unserer Spezies.

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Was ist Meditation I

Meine erste Vorstellung von Mediation kam aus Filmen. Sehr alte und weise Männer pflegten lange zu sitzen und zu schweigen und sagten selten äußerst rätselhafte Dinge. Oder sehr junge und starke Männer sind völlig im Einklang mit ihrem Körper und ihrer Waffe, so dass sie jeden beliebigen Gegner zur Strecke bringen. Sie sind auf Grund von Meditation so sehr präsent, dass sie unbesiegbar sind. In den Filmen wenden sie dennoch jede Menge Gewalt in sehr spektakulären Kämpfen an. (Wobei sonst sollte man auch zuschauen?)

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Jenseits von Gott

»Wer bin ich in diesem Universum mit Milliarden von Galaxien? Was sollen die paar Jahrzehnte meines Lebens in diesem zeitlosen Geschehen?«  Seit vielen Jahren wird Willigis Jäger nicht müde, diese Fragen immer wieder zu stellen. Es geht um eine Standortbestimmung. Wo stehen wir als Spezies? In seinem »allerletzten« Buch möchte er Antworten geben auf diese Frage des Sinns der menschlichen Existenz auf einem kleinen Planeten am Rande des Universums.

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Massenvernichtung durch Hunger

„Der Hunger ist mit Abstand der Hauptgrund für Tod und Verlust auf unserem Planeten. (…) Im Jahr sterben rund 70 Millionen Menschen, davon 18 Millionen durch Hunger und Unterernährung“, schreibt der Schweizer Soziologe Jean Ziegler1. Ziegler war von 2000 bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, 2012 erschien sein Buch Wir lassen sie verhungern2. In diesem Beitrag geht es um die institutionalisierte Vernichtung von Leben: Heute, fast überall auf dem Planeten Erde.
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Woran mangelt es? Das Elend des süchtigen Konsumverhaltens

Was fehlt mir eigentlich?

Wir brauchen und verbrauchen immer mehr, um Befriedigung zu erlangen. Wirtschaftswachstum ist weiterhin eines der Hauptziele von Politik und Wirtschaft. Immer noch mehr vom Selben? Das klingt nach Dosissteigerung und Kontrollverlust.

In dem folgenden Beitrag geht es mir darum, den engen Zusammenhang von Konsum und Sucht zu schildern. Weiterlesen